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Auslöser

Frau mit Neurodermitis richtet Rollkragen
Frau mit Neurodermitis richtet Rollkragen

Auslöser von Neurodermitis

Trigger, Tipps & Tricks

Wenn Du Deine potenziellen individuellen Auslöser, auch Trigger genannt, kennst, kannst Du dazu beitragen, den Juck-Kratz-Kreislauf zu durchbrechen und Symptome spürbar zu verbessern.

Der Neurodermitis auf den Grund gehen

Die Ursachen der Neurodermitis sind vielfältig. Sowohl die genetische Prädisposition als auch zahlreiche Auslösefaktoren spielen für die Erstmanifestation und das Auftreten der Erkrankungsschübe eine wichtige Rolle. Für eine genetische Disposition gibt es zahlreiche Hinweise.1

Durch Entzündungsreaktionen und genetische Komponenten kann die Funktion der natürlichen Hautbarriere beeinträchtigt werden: Die Haut trocknet aus, und es kommt zu einem starken Juckreiz. Kratzen wiederum verstärkt die Irritationen.2 

Wer seine Trigger (Auslöser) versteht, kann lernen, Symptome besser einzuordnen.

Ernährung als potenzieller Auslöser

Seit vielen Jahren werden Nahrungsmittel als mögliche Auslöser von Neurodermitis-Schüben diskutiert. Ob und welche Nahrungsmittel potenziell für einen Schub infrage kommen, sollte individuell durch eine ärztliche Untersuchung geklärt werden.3

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Lebensmittel

Welche Nahrungsmittel sind die „üblichen Verdächtigen“?

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Nahrungsmittel-allergien

Sind Allergien die Hauptursache für Neurodermitis?

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Neurodermitis-Tagebuch

Wie können individuelle Trigger gefunden werden?

Ernährung als potenzieller Auslöser

Ausgewogene Ernährung bei Neurodermitis

Lebensmittel: Die Spurensuche nach deinen Auslösern

Bestimmte Nahrungsbestandteile und Lebensmittel zählen zu den „üblichen Verdächtigen“ und können bei Neurodermitiker:innen, mit entsprechender gesicherter Nahrungsmitterallergie, als mögliche Auslöser in Betracht gezogen werden. Bei Kindern sind dies vor allem: Milch, Ei, Soja, Weizen, Haselnuss, Erdnuss und Fisch. Bei Erwachsenen sind es u. a. pollenassoziierte Nahrungsmittelallergene wie (rohes) Obst und Gemüse sowie Nüsse.1

Nahrungsmittelallergien: Sind sie Auslöser für deine Neurodermitis?

Viele Neurodermitis-Patient:innen vermuten, dass eine allergische Reaktion gegen ein Nahrungsmittel einen Erkrankungsschub auslösen kann. Im Verlauf der Erkankung werden Auslassdiäten ausprobiert, um den vermeintlichen Triggerfaktoren entgegenzuwirken; welches zur Fehlernährung führen kann. Jedoch geht man davon aus, dass Nahrungsmittelallergene als Schubfaktoren bei gesicherter Nahrungsmittelallergie, vor allem bei Kindern, für den Krankheitsverlauf der Neurodermitis bedeutsam sind.3 In einer Untersuchung konnte gezeigt werden, dass etwa ein Drittel aller Kinder mit schwerer atopischer Dermatitis an einer Nahrungsmittelallergie leidet. Oft handelt es sich hierbei um Grundnahrungsmittel wie Hühnereier oder Kuhmilch.4 Besteht der Verdacht auf eine Allergie, sollte dies medizinisch abgeklärt werden.

Das ärztliche Fachpersonal hat verschiedene Möglichkeiten, um eine Nahrungsmittelallergie bei Neurodermitis festzustellen. Dies sind unter anderem:3

  • Hauttests
  • Symptom-Nahrungsmittel-Tagebuch
  • Orale Provokationen (Einnahme eines Nahrungsmittels unter ärztlicher Aufsicht)

Wichtig: Sämtliche Untersuchungen zur Feststellung einer Nahrungsmittelallergie sollten nur unter fachlicher Aufsicht erfolgen.4
 

Das Neurodermitis-Tagebuch: Wie Du Deine persönlichen Auslöser gezielt eingrenzen kannst

Ein Symptom-Nahrungsmittel-Tagebuch kann bei unklarem Zusammenhang zwischen Lebensmittelverzehr und Neurodermitis-Symptomen helfen. Das Tagebuch kann über zwei bis vier Wochen geführt werden und bietet so einen Überblick über verzehrte Nahrungsmittel und die Lebensumstände. So können bereits in manchen Fällen Symptome zu bestimmten Nahrungsmitteln zugeordnet werden.3 Mithilfe von Apps wie Nia5 lässt sich ein entsprechendes Tagebuch führen. Wichtig ist, dass die Auswertung in Abstimmung mit dem medizinischen Fachpersonal erfolgt. Die Ernährungsberatung folgt nach der medizinischen Auswertung, sodass bei einer nachgewiesenen Nahrungsmittelallergie eine ausgewogene Ernährung gewährleistet wird.1

Hautkontakt als Auslöser

Die empfindliche Haut bei Neurodermitis ist tagtäglich verschiedenen chemischen und mechanischen Reizen ausgesetzt, die zu Irritationen führen können. Mit einigen Tipps und Tricks können manche dieser Trigger vermieden werden.

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Kleidung

Welche Materialien und Waschmittel sind geeignet?

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Hautpflege

Was ist die richtige Hautpflege bei Neurodermitis?

Hautkontakt als Auslöser

Hautreizung am Hals bei Neurodermitis

Kleidung bei Neurodermitis: Was anziehen, wenn alles juckt und kratzt?

Mögliche Auslöser für Hautirritationen können sein:

  • Textilien mit rauen, groben Fasern, wie z. B. Wolle1
  • Okklusive Kleidung, die zu Überhitzung führt1
  • Duftstoffe in Waschmitteln oder Weichspülern4

Tipps für die Wahl der geeigneten Kleidung:

  • Locker sitzende Textilien tragen5
  • Kleidungsstücke aus Seide sind angenehm zu tragen, führten jedoch in Untersuchungen nicht zu einer Verbesserung der Neurodermitis4
  • Schutzhandschuhe aus Baumwolle bei belastenden Tätigkeiten tragen.5

Hautpflege: Was kann schaden und was helfen?

Welche Produkte können der Haut schaden?

  • Alkalische, also nicht pH-neutrale Seifen, Shampoos oder Duschgele5
  • Emulgatoren, Duftstoffe und Konservierungsmittel4

Geeignete Hautpflege bei Neurodermitis:

  • Die Basistherapie der Haut mit Emollienzien steht im Zentrum jeder Behandlung der Neurodermitis und sollte dauerhaft erfolgen. Emollienzien enthalten oft Moisturizer (Feuchtigkeitsspender) wie z. B. Harnstoff oder Glycerin, welche die Hydratation des Stratum corneum fördern, und zusätzlich Moleküle, die den Wasserverlust verringern.1

Bei Neurodermitis ist es wichtig, nicht zu heiß und zu lange zu baden oder zu duschen.5

Es ist sinnvoll, sich ärztlich beraten zu lassen, welche individuelle Pflege für die Haut in welcher Phase der Erkrankung optimal ist.

Jahreszeit als Auslöser

Betroffene, die ein Neurodermitis-Tagebuch führen, werden bald feststellen, dass auch die Jahreszeiten einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Neurodermitis haben können. Bestimmte Klimaverhältnisse, wie z. B. kaltes und trockenes Wetter, können den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.6

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Klima

Welchen Einfluss haben die Jahreszeiten auf Neurodermitis?

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Infekte

Welchen Einfluss haben saisonale Infekte auf die Haut?

Jahreszeit als Auslöser

Herbstlaub als Symbol für saisonale Faktoren bei Neurodermitis

Was ist das Wohlfühlklima für deine Haut?

Sommer:

  • Positive Effekte
    Im Sommer kann sich Sonne in Maßen positiv auf das Hautbild auswirken. Viele Betroffene berichten nach einem Urlaub am Meer von einer Verbesserung ihrer Symptome bezogen auf ihre Lebensqualität.7
  • Negative Effekte
    Die Schweißbildung ist bei Neurodermitis-Patient:innen vermindert. Verringertes Schwitzen führt zu Wärmestau und trockener Haut. Außerdem wird die Haut anfälliger für Infektionen durch bestimmte Krankheitserreger.8
    Gräserpollen können im Sommer ein möglicher Auslöser für einen Schub sein.6

Herbst & Winter:

Durch Kälte oder Heizungsluft kommt es im Herbst und Winter am häufigsten zu Irritationen. Neurodermitiker:innen neigen gerade dann zu sehr trockener Haut.5,6

Generell sollten Neurodermitiker:innen starke Temperaturschwankungen meiden.5

Können virale oder bakterielle Infektionen einen Schub auslösen?

Infektionen stellen häufige Komplikationen der Neurodermitis dar.

Bei Neurodermitiker:innen kann das normale Mikrobiom der Haut gestört sein. Während eines Schubs kann somit die Vielfalt der normalen Mikroflora vermindert sein, sodass sich Bakterien, wie Staphylokokken (Staphylococcus aureus) vermehren können. Das ist kein Grund zur Beunruhigung und bedeutet nicht zwangläufig, dass Infektionen vorliegen.9

Auslöser Stress und Psyche

Intensiver und/oder langandauernder Stress kann zur Verschlimmerung der Krankheit führen, den Juckreiz-Kratz-Zyklus verstetigen oder zur Entwicklung von Komorbiditäten wie Angsterkrankungen und depressiven Störungen (bis zu 30 %) beitragen.1

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Stress

Die Haut als Spiegel der Seele?

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Juckreiz

Wie kann man dem Juck-Kratz-Kreislauf begegnen?

Auslöser Stress und Psyche

Stress als Auslöser für Neurodermitis?

Stress: Ist die Haut ein Spiegel Deiner Seele?

Ist Neurodermitis psychosomatisch? Persönliche Krisen, belastende Situationen in der Familie oder chronischer Alltagsstress können den Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Angststörungen sowie Depressionen können als Begleiterkrankungen der Neurodermitis auftreten. Für Betroffene ist es wichtig, zu lernen, wie sie mit psychischen Herausforderungen umgehen können.10

Folgende Maßnahmen werden bei Neurodermitis und psychischen Problemen empfohlen:1, 10

  • Psychotherapie und verhaltenstherapeutische Verfahren
  • Autogenes Training
  • Entspannungstechniken
  • Neurodermitis-Schulungen

Allgemein können auch Meditation, Yoga, Progressive Muskelentspannung oder die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe unterstützen.

Umgang mit Juckreiz: Was war zuerst da, das Kratzen oder das Jucken?

Juckreiz ist ein führendes klinisches Symptom der Neurodermitis und stellt auch eine besondere psychische Herausforderung und Belastung dar. Die Behandlung des Juckreizes erfordert einen multidimensionalen Ansatz, der sowohl eine medikamentöse Juckreizbehandlung als auch die Behandlung von juckreizauslösenden Faktoren wie z. B. trockene Haut , Entzündung der Haut, und psychische Belastung berücksichtigt. Um den Juck-Kratz-Kreislauf zu durchbrechen, kann eine Verhaltenstherapie nachweislich helfen.1 Insbesondere Techniken zur Umkehrung von Gewohnheiten verbessern den Juckreiz bei Neurodermitis.10

Verschiedene Tricks können ebenfalls hilfreich sein, um den Juckreiz zu lindern:11

  • Auf die betroffene Haut kalte Waschlappen bzw. Kühlpacks legen 
  • Die juckene Haut kneifen, drücken oder klopfen
  • Die Fingernägel sollten sauber und kurz gehalten werden. 
  • Nachts können Handschuhe getragen werden, um nächtliches Aufkratzen der Haut zu vermeiden. 
  • Für Ablenkung und Entspannung sorgen

FAQs

Ist Neurodermitis vererbbar?

Die Ursachen der Neurodermitis sind vielfältig. Sowohl die genetische Prädisposition als auch zahlreiche Auslösefaktoren spielen für die Erstmanifestation eine wichtige Rolle. Das Risiko, dass ein Kind eine Neurodermitis, einen Heuschnupfen oder ein Asthma bronchiale entwickelt, ist am höchsten, wenn beide Elternteile unter der gleichen atopischen Erkrankung leiden (60 – 80 %).1

Was löst Neurodermitis aus?

Die Ursachen der Neurodermitis sind vielfältig. Sowohl die genetische Prädisposition als auch zahlreiche Auslösefaktoren spielen für die Erstmanifestation und das Auftreten der Erkrankungsschübe eine wichtige Rolle. Zu den Auslösefaktoren zählen unter anderem Irritation der Haut durch z. B. bestimmte Textilien, verschiedene Allergien, psychischer Stress als auch mikrobielle, hormonelle und klimatische Faktoren.1

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Systemtherapie

 
Tabletteneinnahme bei Neurodermitis

Systemtherapie

 

Eine Systemtherapie (anderer Begriff: systemische Therapie) der Neurodermitis ist angezeigt, wenn die Erkrankung mit topischen Behandlungen nicht ausreichend kontrolliert werden kann. Eine systemische Therapie kann auch sinnvoll sein, um die Gesamtmenge von topischen Kortikosteroiden bei Neurodermitis-Patient:innen zu reduzieren, die über längere Zeiträume große Mengen stark wirksamer topischer Kortikosteroide benötigen.1

In den letzten Jahren wurde eine Reihe neuer Präparate für die Behandlung der Neurodermitis zugelassen, weitere befinden sich in der letzten Phase der klinischen Entwicklung. Die Zulassungsprogramme für die verschiedenen neuen Biologika und niedermolekularen Wirkstoffe, wie z. B. Januskinase-Inhibitoren, bieten weitaus höhere Evidenzgrade als dies für die bereits länger existierenden Arzneimittel und die Phototherapie der Fall ist.1

Referenzen

  1. S3-leitlinie: Atopische Dermatitis (Neurodermitis; atopisches Ekzem). Langversion, Stand: 06/2023. Verfügbar unter: https://register.awmf.org/assets/guidelines/013-027l_S3_Atopische-Dermatitis-AD-Neurodermitis-atopisches-Ekzem_2024-01.pdf
  2. Weidinger S, Novak N. Atopic dermatitis. Lancet 2016;387(10023):1109–22
  3. Werfel T et al. Vorgehen bei vermuteter Nahrungsmittelallergie bei atopischer Dermatitis. Allergo J 2008;17:476–83
  4. Wollenberg A et al. Consensus-based European guidelines for treatment of atopic eczema (atopic dermatitis) in adults and children: part I. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018;32(5):657–82
  5. Augustin M et al. Positionspapier: Diagnostik und Therapie der Xerosis cutis. J Dtsch Dermatol Ges 2018;16(Suppl 4):3–35
  6. Engebretsen KA et al. The effect of environmental humidity and temperature on skin barrier function and dermatitis. J Eur Acad Dermatol Venereol 2015;30(2):223–49
  7. Blome C et al. Quality of life in patients with atopic dermatitis: disease burden, measurement, and treatment benefit. Am J Clin Dermatol 2016;17(2):163–69
  8. Murota H et al. Sweat in the pathogenesis of atopic dermatitis. Allergol Int 2018;67(4):455–9
  9. Geoghegan A et al. Staphylococcus aureus and atopic dermatitis: a complex and evolving realtionship. Trends Microbiol 2018;4(6):484–97
  10. Wollenberg A et al. Consensus–based European guidelines for treatment of atopic eczema (atopic dermatitis) in adults and children: part II. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018;32(6):850–78
  11. Deutsche Haut- und Allergiehilfe e. V. Neurodermitis - Strategien bei Juckreiz [Internet]. 2023 [zitiert 20. November 2023]. Verfügbar unter: https://www.dha-neurodermitis.de/empfehlungen/strategien-bei-juckreiz.html 

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